Pallasstraße 28, Berlin-Schöneberg
Jahr der Fertigstellung: 2016
Photos: Daniel Neuhaus u.a.
Die "Morgenpost" schrieb:
Schöneberg
Wie der "Sozialpalast" zum Pallasseum wurde
Aktualisiert: 08. August 2017 07:00
Einst war der riesige Komplex verrufen, heute ist er Kult: Wie die Besitzer der Schöneberger Wohnanlage den Imagewandel geschafft haben.
Modernes Wohnen oder sozialer Brennpunkt? Über den Wohnkomplex an der Pallasstraße in Schöneberg wurde schon viel geschrieben. Meist nichts Gutes. „Sozialpalast“ lautete lange das Schimpfwort für die Wohnanlage mit den vielen Satellitenschüsseln an den Balkonen. Seit 2001 tragen die Häuser mit den 514 Wohnungen offiziell den Namen „Pallasseum“ – ein Wortspiel aus Pallasstraße und Collosseum. Ein zwölfjähriges türkisches Mädchen hatte damals bei einem Namenswettbewerb unter den Bewohnern mit diesem Vorschlag alle sofort überzeugt. Heute, so scheint es, ist die Rechnung aufgegangen: Es ist Kult, dort zu wohnen – vor allem in den oberen Etagen mit dem Panoramablick über Berlin.
Seit zwei Monaten ziert der Name „Pallasseum“ nun auch die Fassade an der Überbauung der Pallasstraße, von den Berliner Wandmalern Gert und Daniel Neuhaus gestaltet. Auf der anderen Wandseite zur Schule hin haben sie zwei Augen aufgemalt. Sogar die Eigentümergesellschaft „Wohnen am Kleistpark Klaus J. Lehmann“ hat ihren Namen in „Pallasseum Wohnbauten KG“ geändert. Der Anfang, um den Ruf des Hauses wieder ins Positive zu wenden, war gemacht. Und mit dem jetzt erteilten Denkmalschutz hat der Schöneberger Wohnblock, der zwischen 1974 und 1977 auf dem Gelände des ehemaligen Sportpalastes unter der Leitung des Architekten Jürgen Sawade errichtet wurde, nun den Ritterschlag erhalten. Fachlich. Es handele sich um „kraftvolle Bauten“ aus der Nachkriegszeit mit einem „urbanen Charakter“, die auch im sozialen Wohnungsbau gehobene Wohnqualität boten, hieß es zur Begründung. (...)